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Die Taktgeberin

Pünktlichkeit steht bei unserer Koordinatorin Fahrplan Ursina Keller an erster Stelle

Wie entsteht ein Fahrplan? Und wie können die Busse in den Hauptverkehrszeiten trotzdem pünktlich sein? Klar ist: Als Tempomacherin der VBG zählt bei Ursina Keller jede Sekunde.

Eine Minute? Für Ursina Keller eine kleine Ewigkeit. «Ich plane den Fahrplan in sechs Sekunden-Abständen; viel genauer also, als es der Kunde sieht. Das System teilt die Minuten in 10tel auf – 6 Sekunden sind meine Masseinheit». Sie würde wohl gerne noch genauer sein, denn dass es bei der Planung um Sekunden geht, zeigt sich beispielhaft beim Festlegen der Haltezeiten. «Während den normalen Verkehrszeiten brauchen die Fahrgäste zwischen 7 und 8 Sekunden zum Ein- und Aussteigen. Da 6 Sekunden zu knapp bemessen sind, plane ich pro Stopp 12 Sekunden Wartezeit an der Haltekante ein».

Messen, analysieren, planen

Schon seit 20 Jahren gibt Ursina Keller dem Fahrplan den Takt vor. Und die Planungsphase ist für sie jedes Mal aufs Neue spannend. Für den Fahrplanwechsel im Dezember hat sie bereits im vorherigen Januar begonnen. Basis ihrer Arbeit bilden die S-Bahn-Fahrpläne, die Vorgaben aus der Angebotsplanung und die Ist-Daten-Auswertungen. Jede Linie wird während mehrerer Monate auf ihre Pünktlichkeit gemessen und genau analysiert. Das Resultat zeigt, wo der Verkehr flüssiger ist und wo er stockt, wo es Baustellen hat und wo es mehr Zeit für den Fahrgastwechsel braucht. «Aber da sind wir schon beim Optimieren», lacht Ursina Keller. «Viel wichtiger ist, wie sich der Fahrplan der SBB verändert. Auf diesen stimmen wir unsere Anschlüsse ab».

Und weil so präzise berechnet und geplant wird, erstaunt es nicht, dass Ursina Keller die Abfahrt einer S-Bahn um eine Minute früher ganz schön Kopfzerbrechen bereiten kann. «Eine Minute kann durchaus bedeuten, dass wir unter Umständen einen Bus mehr einplanen müssen».

 

Der Hauptverkehrszeit bei der Planung Rechnung tragen

Aber genau genommen – und Ursina Keller ist sehr genau – gibt sie dem Fahrplan gar keinen Takt. «Wir haben bei einigen Linien gar keinen konsequenten Taktfahrplan, welcher die Abfahrtszeiten immer zur gleichen Minute vorgibt», berichtigt sie. Denn sie nimmt bei der Planung des Fahrplans Rücksicht auf Haupt- und Nebenverkehrszeiten. In den Hauptverkehrszeiten brauchen auch die Busse mehr Zeit und deshalb sind die Abfahrts- und Ankunftszeiten je nach Tageszeit unterschiedlich. Nur so gelingt es, die oberste Maxime bei der Fahrplanplanung bestmöglich zu erfüllen: Den Fahrgast pünktlich von A nach B zu bringen.

Ein Ziel, das Ursina Keller verinnerlicht hat: «Ich kann es einfach nicht dabei belassen, wenn da noch ein paar Sekunden optimiert werden können». Die erfolgreiche Planung von Ursina Keller kann man übrigens auch auf www.puenktlichkeit.ch anschauen. Eins vorweg: Genauigkeit zahlt sich eben aus.

Von der Planung in die Praxis

Wie funktioniert Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit in der Praxis?

 

Diese Story wurde erstmals im Oktober 2019 publiziert.

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Katharina Schaffner

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